Freitag, 28. März 2014

Tatonka Vento 25 - Ein kleine Seesack

Ich war ja absolut enttäuscht vom Tatonka Skill und Livaz und dachte eigentlich, dass der Vento 25 diese Enttäuschung fortsetzten würde und keine Konkurrenz zum Vaude Tacora 26 darstellen könnte, aber ganz im Gegenteil. Ich bin angenehm überrascht von dem kleinen Seesack.



Auf den ersten Blick sehen sich der Skill und der Vento sehr ähnlich und doch unterscheiden sie sich gravierend. Der Vento bietet, warum auch immer, viel mehr Platz.  Er ist im Prinzip ein kleiner Seesack. Das Hauptfach ist ohne Reißverschluss und wird komplett von oben befüllt.  Es ist kein Reißverschluss da, in dem man evtl. etwas einklemmen könnte, der kaputt geht bzw. wo der Regen durchgeht. 








An er Hinterseite des Innenbereiches ist ein Fach für die Trinkblase und ein Führungssystem das mittig den Schlauch nach aussen leitet und ein Kartenfach, ansonsten gibt es keine Einteilung innen.


Wenn alles drin ist, zieht man den Sack einfach zu und die Deckelklappe geht komplett drüber und wird mit zwei Schnappverschlüssen verschlossen. So ist der Vento auch in der Höhe flexibeler als der Skill/Livaz. Packt man ihn nicht so voll, wird er ein bisschen kleiner. Packt man ihn bis oben voll, wächst das ganze ein bisschen.



Meiner Meinung nach fasst er auch mehr als 25 Liter. Was ich alles in den Vento packen kann, hat in den Skill nie gepasst und selbst der Vaude Tacora 26 hat nicht soviel Platz geboten. Obwohl alle 3 im Prinzip das gleiche Litervolumen haben sollen.




Das Deckelfach hat es auch in sich. Von aussen läuft ein wasserdichter Reißverschluss halb rum und in diesem Fach verbirgt sich der Regencover und ein Haken für einen Schlüssel. Zudem wäre noch Platz genug für Smartphone, Geldbeutel etc.



Leider auch hier der Nachteil. Die Umverpackung der Regenhülle ist mit einem Karabiner oben in dem Fach gesichert. Die Regenhülle an sich ist leider nicht gesichert. Wenn es also kräftig bläst, läuft man Gefahr, dass sich der Wind unter der Hülle fängt und die Hülle fliegen geht. Man könnte höchstens die Hülle am Rucksack verknoten um dies zu vermeiden. 

Ein weiterer Vorteil des Deckelfach ist, dass der Reißverschluss zum Kopf hin auf und zu geht und man so auch an das Fach kommt, selbst wenn man den Rucksack auf dem Rücken trägt. Des weiteren hätten es Langfinger schwerer hier etwas raus zu klauen. Ich persönlich würde allerdings Geld immer im inneren des Rucksackes verstauen. Da ist es einfach sicherer aufgehoben.





Der Deckel auf der Innenseite bietet ebenfalls ein Fach. Es ist eigentlich vorgesehen für ein Erste Hilfe Kit, aber man kann natürlich alles dort rein packen, was man möchte.








Aussen bietet der Vento lediglich zwei seitliche Netzaschen für Trinkflaschen oder ähnlichem.  Des weiteren die Möglichkeit Wanderstöcke von aussen zu befestigen.  Die Möglichkeiten andere Dinge einzuhaken sind auch hier oben am Deckelfach, wo sich mir der Sinn nach wie vor nicht so ganz erschließt.

Das Material des ganzen Rucksacks ist sehr dünn, soll aber auch sehr stabil und widerstandsfähig sein. Das wird sich zeigen. Bei spitzen Gegenständen wäre ich da doch sehr vorsichtig. Bei dem dünnen Material bin ich ein bisschen zweigeteilt.

Gespannter Zustand
Entspannter Zustand
Das X-Vent Tragesystem ist relativ neu. Das Fiberglaskreuz ist sehr starr und doch flexibel. Je stärker man es spannt, desto mehr wölbt es sich zum Rücken hin nach innen. Den Abstand und somit einen stärkeren Belüftungsgrad erreicht man durch anziehen der Gurte. 

Entlastet man das Gurtsystems, kommt der Rucksack wieder näher an den Rücken, liegt jedoch nie ganz an. Die Luftzirkulation wird dadurch erhöht bzw. verringert. Das Verlagert selbstverständlich auch die Lastenverteilung vom Rücken weg oder hin.
Nachteil, um das einstellen zu können , muss man den Rucksack jedes Mal ausziehen und umständlich Klettverschlüsse und Verstellschnalle anpassen. Es während des Tragens zu ändern ist fast unmöglich bzw. man muss sehr gelenkig sein. Schade. 

Positiv zu erwähnen sei, dass der Brustgurt in der Höhe stufenlos verschiebbar ist und so individuell auf die eigene Größe eingestellt werden kann. Somit ist der Rucksack auch für Frauen geeignet.

Ebenfalls befindet sich in der Brustgurtschnalle versteckt eine kleine Notfallpfeife. Somit kann man auf sich aufmerksam machen. Dieses kleinen Ding ist ganz schön laut und fällt einem auf den ersten Blick überhaupt nicht auf.

Beim Vento hat mir der sehr gut dick gepolsterte Hüftgurtbereich sowie der breite Hüftgurt gefallen. Die Träger sind ebenfalls breit und dick gepolstert aus atmungsaktivem Material. Sie sind S-förmig geschwungen und passen auch auf Damenrücken. Sie sind dicker gepolstert und etwas angenehmer, als  bei meinem bisheriger Favorit dem Vaude Tacora. Ich denke bei längeren Trails wird sich das bemerkbar machen.

Im Prinzip hat er die technischen Dinge mit dem Skill gemeinsam, aber doch unterscheidet er sich in feinen Details, die mich letztendlich überzeugen konnte. Im leeren Zustand ist der Vento um einiges kleiner und handlicher, als der Skill. Im Beladenen ist er größer und es passt mehr rein. 

Fazit:
Der Vento ist ein modern und cool aussehender Rucksack für jeden Tag. Egal ob Uni, Einkaufen oder auf Touren. Es passt einfach immer. Man bekommt viel in ihm verstaut und es sitzt bequem am Rücken. Es gibt in in verschiedenen Farben und auch in größeren Ausführungen. 

Ich hoffe, ich bereue die Entscheidung nicht, da das Material des Vento doch sehr dünn und empfindlich aussieht. Jedoch glaube ich, dass Tatonka eine erfahrene Firma im Outdoorbereich ist und sich einen solchen Faux Pax nicht leisten würde. 

Ich habe  mit der Entscheidung zwischen dem Vaude Tacora 26 und dem Vento sehr gekämpft. Letztendlich hat der Vento für mich persönlich knapp gegen den Vaude Tacora 26 gewonnen. Das modernere Design und das variable Packmaß haben letztendlich gewonnen. 

Technische Details:
Abmessungen: 55 x 22 x 20 cm
Volumen: 25 l
Gewicht: 960 g
Tragesystem: X Vent Zero-System (Das X Vent Zero-System bietet maximale Kontrolle und bestmögliche Belüftung bei minimalem Kontakt mit dem Rücken. Zwei x-förmig angebrachte, offen auf dem Rücken des Packsacks aufliegende Fiberglasstäbe (1) stellen in Verbindung mit Gurtbändern (2) die tragende Verbindung zum Packsack her. Das System kann stufenlos auf- und abgespannt und somit individuell eingestellt werden. Entspannt man das System komplett, kann der Rucksack auch kraftschlüssig nah am Rücken positioniert werden. Durch die konsequente Reduzierung von Materialien wird jeder Rucksack mit diesem System zum Leichtgewicht. )
Material 1: T-Rip Light  (100% PA) Ultraleichtes Gewebe mit innovativer PU/Silikon-Beschichtung, durch die der 210T-Stoff auch bei niedrigem Gewicht eine höhere Reißfestigkeit als schwerere Materialien erreicht. TATONKA setzt das T-Rip Light vor allem für kleinere bis mittelgroße Rucksäcke ein.
Material 2: 450 HD Polyoxford (450 HD Polyoxford
(100% PES) Weicher, Polyurethan (PU) beschichteter Polyester Stoff aus 450 Den Garn in Oxford Optik. )
Regenhülle: inklusive / including
Sonstiges: Test outdoor 4/2013 "sehr gut"



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