Montag, 31. März 2014

Garmin Vivofit - Gelungener Start, aber es muss noch nachgebessert werden



Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass ich eine Schwäche für Activity Tracker habe. Der Neuste in meiner Sammlung ist der Vivofit von Garmin. Nachdem ich vom Polar Loop ja eher enttäuscht war, bin ich vom vivofit doch angenehm überrascht. 


Natürlich hat auch er noch Schwächen, diese liegen allerdings hauptsächlich in  der Smartphone und der Computer App. Der Tracker an sich ist schon recht gut. Die kleinen Dinge, die mich an ihm stören, werden bestimmt fast alle mit den nächsten Firmwareupdates behoben werden. 

Die Verpackung ist gut. Sie ist hauptsächlich aus Pappe ohne viel Schnickschnack und von der Größe ok. In ihr steckt der Vivofit, 2 Armbänder, 1 Ant+ Dongle und die Garantiebestimmungen. 

Die 2 kleinen Zettel, die sonst noch drin sind, darf man nicht Gebrauchsanleitung nennen. Ein Fehler. Ich finde es schade, dass man immer mehr dazu übergeht ein paar Piktogramme irgendwo drauf zu drucken und dies als Gebrauchsanleitung verkauft. Für Leute, die sich mit so etwas nicht so gut auskennen, ist das dann evtl. schon die erste Hürde. 

Ich bin der Meinung, das ist am falschen Ende gespart und wird bei einigen Kunden großen Unmut wecken. 


Sehr gut gefällt mir, dass in der Box 2 verschieden große, weiche Armbänder sind. Sie tragen nicht groß auf, sind vom Handling sehr einfach und passen wohl auf jeden Arm ohne großartig etwas anpassen zu müssen. 

Man klemmt den Vivofit einfach in das Armband ein und er sitzt bombenfest. Lediglich die Verschlüsse könnten evtl. mal ein Problem werden, bis jetzt halten sie jedoch ohne Probleme. Es sind 2 Widerhaken, die einfach in die Lücken im Armband einschnappen. 

Die Armbänder schmiegen sich angenehm ums Handgelenk und man merkt den Vivofit überhaupt nicht. 

Es ist so angenehm leicht (25Gramm). Er stört nicht, weder beim Arbeiten am Computer, noch beim Schreiben oder sonst. Man merkt ihn einfach nicht. Er passt unter jeden Pullover oder jedes Hemd und trägt nicht auf.  

Der Verschluss ist relativ flach und weich. Dies ist sehr angenehm am Schreibtisch. Viele andere Tracker sind sehr dick und strören oft beim Arbeiten. Der vivofit nicht. 

Dadurch, dass man den vivofit aus dem Armband lösen kann, kann man ihn auch in die Tasche stecken, falls man mal kein Armband tragen möchte. Er macht somit das Spagat zwischen den verschiedenen Trackervarianten, die auf dem Markt sind. 

Das Design ist auch sehr gelungen. Zur Abwechslung mal ein e-Ink Display. Sehr gut lesbar, egal bei welchem Tageslicht selbst bei heller Sonne, kann man das Display extrem gut lesen. Der Nachteil ist natürlich bei schlechtem Licht oder im Dunkeln kann man auf dem Display nichts lesen. 

Eine weitere Neuerung ist: Der Vivofit braucht nicht geladen zu werden. Er erhält seine Energie über eine Batterie. Diese soll ca. 1 Jahr halten. Sehr praktisch. Die Batterie kann man auch selber wechseln. 

Wasserdicht bis 50m ist der kleine Kerl auch und man kann ihn mit Brustgurten via ANT+ verbinden. Das funktioniert absolut reibungslos. 

Den vivofit in den HEART Modus stellen, die Elektroden des Gurtes anfeuchten, den Gurt anziehen und den vivofit in die Nähe bringen. Innerhalb kürzester Zeit verbindet er sich mit dem Gurt und man kann sofort sehen, in welcher Zone man sich gerade befindet. Seine persönlichen Pulszonen kann man in der Online App selber bestimmen oder sie werden anhand der Grunddaten festgelegt. 

Der vivofit verfügt über eine dynamische oder manuelle Schrittanpassung. Man fängt bei 5000 Schritten an. Je nachdem ob man sich mehr oder weniger bewegt, verändert sich das Schrittziel nach oben oder unten. Dies allerdings sehr moderat. Wenn man also einen Tag sein Ziel um das zig-Fache überschreitet, bedeutet das nicht, dass man am nächsten Tag direkt das doppelte Laufen muss. Die Stufen sind eher kleine und bewegen sich in moderaten Schritten. Man kann das Schrittziel auch manuell festlegen. 

Auf dem vivofit kann man durch verschiedene Displays wechseln. Man kann sich die Uhr anzeigen lassen, das Datum, zurück gelegte Schritte, verbrauchte gesamt Kalorien, zurück gelegte Strecke. In welchem Format oder welche Einheiten verwendet werden sollen, kann man in der Onlineapp und der Smartphone App erfassen. Diese Informationen werden dann an den vivofit gesendet. Ebenfalls kann man bestimmen, welche Felder angezeigt werden sollen. Man kann diese Dinge in den Apps an- bzw. abwählen.

Praktisch ist auch die Inaktivitätsanzeige. Sitzt man 1 Stunde erscheint ein langer roter Balken im Display. Für jede zusätzliche 15 Minuten erscheint ein zusätzlicher kleiner roter Balken. Dies zeigt einem optisch, dass man sich endlich wieder bewegen sollte. 
Schade ist, dass man dazu zusätzlich keine Akustische- oder Vibrationswarnung bekommt. Man schaut ja nicht immer auf das Display und man würde es schneller merken, wenn man noch anders darauf aufmerksam gemacht würde. 

Hat man sein Tagesziel erreicht, zeigt der vivofit neben der Gesamtschrittzahl auch an, wieviele Schritte man über dem Tagesziel liegt. 

Wie funktioniert der vivofit?
Ich habe ihn parallel mit meinem Withings Pulse die letzten Tage getestet und mit der Runtastic App um die zurückgelegte Strecke ungefähr prüfen zu können. 
Solange man sich normal bewegt und geht, sind die gemessenen Schritte, Strecke, Gesamtkalorien und Aktivkalorien fast identisch mit den gemessenen vom Withings Pulse und der Runtastic App. Die Abweichungen sind minimal.

Eine doch sehr große Abweichung habe ich allerdings, wenn ich Walken gehen. Da gehen die Anzeigen der beiden Tracker doch sehr auseinander. Lt. Runtastic ist meine Runde etwas über 9km. Der Withings Pulse liegt mit knapp 400 Meter drüber bei der Strecke absolut in meiner Toleranzgrenze. Der vivofit hatte allerdings bei dieser Strecke knapp 2,5km weniger angezeigt und über 2000 Schritte weniger als der Withings. Die Aktivkalorien stimmten natürlich auch überhaupt nicht. 

Da muss der Algorithmus noch angepasst werden. Das ist mir zu viel Abweichung. Ich denke aber, dass diese Sache mit einem der nächsten Firmwareupdates behoben wird. 

Wackelt man mit dem Arm wild hin und her, wird dies nicht als Schritt erfasst. Je nachdem, welche Bewegung man ausführt, wird es allerdings als Schritt gewertet. Man ist ja auch aktiv. 

Wo funktioniert der vivofit nicht?
Wie jeder Activity Tracker ist auch der vivofit für die normalen, täglichen Bewegungen ausgelegt. Er kann nicht erfassen, wenn man z.B. Rad fährt oder Schimmt. Da weichen die Informationen extrem ab. Ein wenig abdämpfen könnte man das, indem man den Brustgurt dabei trägt. Damit werden immerhin die verbrannten Kalorien genauer erfasst. 

Aktivitäten erfassen
Eine Aktivität wird nur erfasst, wenn man den vivofit mit dem Brustgurt koppelt. Alles andere ist normale Bewegung und wird zwar gemessen, aber nicht als gesonderte Aktivität explizit erfasst. 

Kopplung mit der Smartphone App
Ich kann hier nur meine Erfahrung mit Android und dem Samsung Note 3 schreiben. Die erste Kopplung hat leider nicht funktioniert. Das System hat sich während der Kopplung und des Updates aufgehängt und danach ging nichts mehr. 
Ich musste im Endeffekt die Smartphone App deinstallieren, neu installieren und den Vorgang wiederholen. Beim 2.Mal lief alles ohne Probleme und der vivofit war aktiviert. 

Schade ist, dass der vivofit sich nicht automatisch mit der App synchronisiert. Man muss den Vorgang immer am vivofit manuell starten. Ich hoffe, dass das in Zukunft automatisch läuft. 

Auch sei zu erwähnen, das der vivofit nur mit Bluetooth der neusten Generation genutzt werden kann. Somit kann er  mit älteren Smartphonen nicht gekoppelt werden. Schade. 

Die Smartphone App

Hm, wie soll ich es Ausdrücken? Sie ist sehr einfach mit leider sehr wenig Information. Da habe ich fast auf dem vivofit mehr Infos, als in der App. Da braucht es noch einiges an Nachbesserung. 

Im Hauptbild bekomme ich die die zurückgelegten Schritt, die km und die Gesamtkalorien angezeigt. Wenn ich auf Details klicke, sehe ich im Prinzip auch nicht viel mehr. Ich sehe lediglich, wann ich ungefähr wieviele Schritte zurück gelegt habe. Keine Anzeige der Aktivkalorien ect. Da könnte man mehr draus machen. 
Noch schlimmer finde ich die Auswertung des Schlafes. Man sieht lediglich unter Details eine Grafik. Keinerlei Erklärung, keinerlei Aufteilung in Einschlaf-, Tiefschlaf -, Wachphasen oder ähnlichem.

Natürlich wäre diese Auswertung auch nicht 100% genau, sie bewertet den Schlaf ja lediglich auf Grund der Körperbewegung nachts, aber die Infos könnten schon besser sein. So nützt es gar nichts.

Positiv ist allerginds, dass man beim vivofit auch ein Nickerchen hinzufügen kann. Wenn man sich mal tagsüber hinlegen sollte, kann man den vivofit in den Sleep Modus setzten und es wird als Nickerchen gezählt.

Im Onlineportal kann man grob seine normale Schlafzeit einstellen. Falls man mal vergisst, den vivofit in den Sleepmodus zu setzten. Kann man so trotzdem das ganze im Auge behalten.



Die App brauch noch einiges an Updates und zusätzlichen Informationen, ansonsten hat sie für mich in Verbindung mit dem vivofit wenig wert.

Das Koppeln mit dem Computer
Bei mir leider Versagen auf der ganzen Linie. Ich habe ein Macbook mit Maverick und es ist mir nicht gelungen, den vivofit mit dem Macbook über den Ant+ Dongle zu Koppeln. Egal ob mit dem neuen Garmin Express oder dem alten Ant Agent. Fehlanzeige. Egal ob ich die Software neu installiere, einen anderen Ant Dongel nutze oder einen anderen USB Anschluss an meinem Laptop. Es tut sich nichts. Ich kann die Daten also nur über das Smartphone auf das Portal hochladen. 

Die Online App 


Nun gut, leider kann ich hier auch nicht in Lobeshymnen ausbrechen. 


Garmin Connect ist wirklich extrem langsam. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Seiten dauert sehr lange. Leider ist der Informationsgehalt auch in der Onlineapp nur minimal besser, als in der Smartphone App. 

Ich persönlich finde sie unübersichtlich gegliedert und nicht unbedingt intuitiv bedienbar. Die gebotene Information unterscheidet sich nicht bedeutend zur Smartphone App. Da könnten mehr Dinge ausgewertet werden und übersichtlicher dargestellt werden. 

Ich hoffe, dass da noch einiges verbessert wird und das der vivofit auch mit anderen Gesundheitsportalen zusammen arbeiten wird, wie z.B. myfitnesspal oder ähnlichen Portalen. 

Mein Fazit
Der vivofit gehört zu meinen Favoriten bei den diversen Activity Trackern. Er braucht zwar noch ein paar Updates, aber er überzeugt mich vom Design, Haptik und Umfang her auf der ganzen Linie. Mein absoluter Favorit ist im Moment allerdings immer noch der Withings Pulse, da bei ihm das Komplettpaket schon stimmiger ist. Sobald Garmin nachbessert, denke ich, dass der vivofit den Pulse ablösen wird. 


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